Die Moorburger Bank

Im Jahre 1923 wurde ein eigenes Gebäude für die Moorburger Bank fertig gestellt. Als die Hansestadt Hamburg im Rahmen der Hafenerweiterung in den siebziger Jahren Landankäufe vornahm wurde das Gebäude der Bank verkauft. Die Bank verlegte ihre Zentrale nach Neugraben und seit 1993 gibt es nur noch eine Nebenstelle am Kirchdeich. Heute wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt.



Die Burg

An dem Platz an dem sich Wasserturm, Bank und Aral-Tankstelle befanden stand die Burg die Moorburg seinen Namen gab. Diese Burg wurde ca. 1390 errichtet und diente dazu, der Stadt Hamburg Kontrolle über die Süderelbe zu verschaffen und dafür zu sorgen, dass der Harburger Hafen keine Konkurrenz für Hamburg wurde. Die Burg muss man sich als befestigten Wachturm vorstellen. Diese Nachbildung (im Garten von Zimmermann Wiegel) wurde einem Relief-Bild in der Moorburger Kirche nachempfunden.

Da die Burg durch Verträge militärisch nicht mehr notwendig war, verfiel sie zusehends. Im Jahr 1819 als eine große Renovierung anstand, beschloss der Hamburger Senat die Burg mit einigen Stücken Land zu versteigern. Der Pächter des Hofes der Burg ersteigerte das Land und ließ 1829 die Burg abreißen. Später wurden auf dem Gelände der Wasserturm (1904) und die Bank (1923) erbaut. Nach dem Abriss des Wasserturmes wurde das Gelände für die ARAL-Tankstelle der benachbarten Schmiede von Otto Ibbers genutzt. Bis vor kurzer Zeit war hier ein KFZ- Gebrauchtwagenhandel, heute steht das Gelände leer.



Dr. Wesselhoefft

Dr. Wesselhoefft war der letzte Moorburger Arzt, ein echter Landarzt, der Tag und Nacht für seine Patienten da war. Nach seinem Tod in den siebziger Jahren siedelte sich kein neuer Arzt in Moorburg an.



Der Hof der Burg (Wohlers, Stemmer)

Der mit Abstand größte Bauernhof in Moorburg war der Hof der Burg, er reichte von der Kirche bis zur Obenburger Schleuse. Dieser Hof wurde ständig verkleinert um Platz für neue Hausplätze zu schaffen (Burgweg, Nehusweg, doppelte Reihe). Die heutigen Gebäude entstanden nach einem Brand im Jahre 1869. Jahrelang war in diesem Gebäude die Moorburger Post.



Pein (Scharnhob), Wellinghausen, Meyer (Emma Werdier), Bäcker Meyer




Schlachterei (Westphal (Ottoschlachter), Maak)

In der doppelten Reihe liegt der Schlachterladen, daneben gab es noch diverse Schlachter die Hausschlachtungen vornahmen. Heute befindet sich hier eine türkische Schlachterei.



Helms (Burmester)

Erntewagen



Tischler Schmidt

Tischlerei und Beerdigungsunternehmen. Das heute noch vorhandene Wohnhaus ersetzte in den zwanziger Jahren die alte Kate. Die Tischlerei befindet sich inzwischen zusammen mit einem neuen Wohnhaus auf der anderen Straßenseite.



Der Fischhändler (Timmermann)

In dieser Kate war bis 1976 der Fischladen von Timmermann, die meisten Moor-burger brauchten aber nicht den Laden aufsuchen, der Laden kam zu ihnen. Wie viele Moorburger Läden und Bäcker fuhr der Fischmann auf Kundschaft durch das Dorf.
Die Kate war typisch für die Bebauung der doppelten Reihe vor den Bränden von 1862 und 1868. Anfang 2004 wurde das Gebäude komplett umgestaltet und auch das Reetdach wurde durch Dachpfannen ersetzt.



Die Drogerie (Klug)

In diesem Nachkriegsbau war von 1949-1977 die Moorburger Drogerie. Danach wurde das Gebäude als Wohnhaus genutzt bis es Ende 2002 abgerissen wurde.



Die Meierei

Die Meierei entstand ca. 1902 als Zusammenschluss der Moorburger Milcherzeuger, um eine Milchzentrifuge und das restliche notwendige Inventar für eine Meierei zu beschaffen. 1921 wurde aus diesem Verein eine GmbH. Bis in die dreißiger Jahre war die Meierei in Betrieb. Nachdem die Moorburger Bauern ihre Milch jahrelang an die Meierei in Harburg geliefert hatten, schlossen sie sich nach und nach der Altenwerder Meierei an (Preisunterschied). In den siebziger Jahren schloss auch die Altenwerder Meierei und die Hansa Meierei holte die Milch der Moorburger Bauern mit dem Tankwagen ab. Die Milch wurde bis zu diesem Zeitpunkt noch in 20 Liter fassenden Milchkannen transportiert.

Bei der Sturmflut von 1962 wurde das ehemalige Meiereigebäude schwer beschädigt. Heute befindet sich in diesem Gebäude der letzte Moorburger Kaufmannsladen mit einem eingeschränkten Sortiment.



Mühlenweg (Milchmann Lüders)



H. R. Müller

Der Laden von H. R. Müller war bis zum Ende des zweiten Weltkrieges ein florierendes Geschäft. Die alte Kate wurde durch ein modernes Geschäftshaus er-setzt. Der Besitzer war führendes Mitglied in mehreren Moorburger Vereinen. Von 1933 bis zur Auflösung im Juli 1946 (auf Erlass der Militärregierung) war er Vorsitzender des Schützenvereins. Nach der Ausbombung seines Ladens wurde auf dem Grundstück eine behelfsmäßige Baracke errichtet, aber das Ladengeschäft erholte sich nicht wieder. H. R. Müller wählte gemeinsam mit seiner Frau im Oktober 1950 den Freitod.



Bernhard Schäfer



Hubert (Krüger)



Die Obenburger Schleuse

Durch die Obenburger Schleuse wurde das Land bis an die Lauenbrucher Grenze entwässert. Heute ist die Schleuse ein schmaler Graben neben der Feuerwehrwache.



Die Feuerwehrwache

Die freiwillige Feuerwehr Moorburg wurde 1893 gegründet. Sie ging aus dem Kriegerverein Moorburg hervor. In einem Schreiben von Branddirektor Westphalen(Hamburg) an den Vorsitzenden des Vereins und Schuldirektors Grothkop bat dieser, doch eine freiwillige Feuerwehr zu gründen und damit die Pflichtfeuerwehr in der Gemeinde abzulösen. Auf einer Sondersitzung am 26.8.1893 meldeten sich 22 Freiwillige Mitglieder des Kriegervereins die bereit waren in einer freiwilligen Feuerwehr aktiv zu sein. Die Gründungsmitglieder waren: H. Senden, E. Prien, P. Flügge, H. Behnemann, H. Bauer, H. Westphalen, H. Ibbers, H. Meyer, W. Ritscher, H. Meyer, Joh. Ritscher, H. Meyer, Joh. Mojen, C. Hesse, H. Eggers, C. Stehr, Joh. Schröder, Nik. Gerkens, Joh. Timmermann, J. Mohr, G. Voss und Hermann Meyer.

Die Feuergefahr war in Moorburg sehr groß, weil sehr viele Häuser ein Strohdach hatten. Aus diesen Gründen wurde 1857 das Reetdach für Neubauten verboten, wenn nicht ein bestimmter Mindestabstand zum Nachbarhaus eingehalten wurde. Jeder Haushalt war verpflichtet einen ledernen Löscheimer zu besitzen, der zweimal im Jahr kontrolliert wurde. Außerdem hatte jeder Hausbesitzer einen Graben zu den Gebäuden anzulegen und Instand zu halten. 1899 übernahm die Gemeinde die Kosten für die Instandhaltung der Feuerlöschgräben. Der freiwilligen Feuerwehr standen 4 Handdruckspritzen zu Verfügung, die mit jeweils 5 Männern zu besetzen waren. Diese Spritzen standen über den Ort verteilt, um bei Feuer überall schnell verfügbar zu sein. 1924, nachdem Moorburg flächendeckend Hydranten hatte, wurden die Handspritzen gegen Schlauchkarren ausgetauscht. Bis nach dem zweitem Weltkrieg standen Schlauchkarren in über die Gemeinde verteilten Spritzenhäusern. 1939 erhielt die Feuerwehr ein modernes Löschfahrzeug vom Typ LF15. Im zweiten Weltkrieg kam die Feuerwehr, die jetzt hauptsächlich aus Jugendlichen der Feuerwehr-HJ bestand, zu Einsätzen in ganz Hamburg.

LF 15 Löschfahrzeug

Nachdem jahrelang das Feuerwehrfahrzeug in Mietgaragen untergebracht war, entstand in den fünfziger Jahren eine zentrale Feuerwache direkt neben der Obenburger Schleuse.



Die Apotheke

Um die Jahrhundertwende diente das Gebäude als Apotheke, bereits vor dem ersten Weltkrieg wurde es jedoch nur noch als Wohnhaus genutzt. 1962 wurde es wegen Baufälligkeit abgerissen.



Die drei Kronen (Schröder, Stubbe)

Die Gastwirtschaft litt ab 1898 unter dem Wegfall des Dampferverkehrs bei Blankaus Salon. Seit dieser Zeit war das Lokal kaum noch von Ausflüglern besucht, sondern diente Moorburger Vereinen als Vereinslokal und partizip-ierte am Schützenfest (bis zum zweiten Weltkrieg). Nach und nach konzentrierte man sich mehr und mehr auf die zur Wirtschaft gehörige Landwirtschaft. Nachdem die Hansestadt Hamburg den Hof erworben hatte, ließ sie die Gebäude abreißen. Heute stehen an dieser Stelle Altglascontainer.

Die Moorburger Arbeitslosen-Selbsthilfe unterstützte im Wahlkampf 1933 die damals drittstärkste Partei (KPD). Geschlachtet wurde in der Scheune von Stubbe.



Peter Flügge



Fährmann Ritscher



Ellerholz

Walter Stubbe

Pionierplatz



Blankaus Salon (Lohmann)

Stegel zu Blankaus Salon


Direkt neben den "drei Kronen" lag der Garten von Blankaus Salon und der Schiessstand des Schützenvereins (bis zum zweiten Weltkrieg).

Bis 1880 war der einzige Anleger für den Dampfer bei Blankaus Salon, von 1880 bis 1898 wurde Blankaus Salon nur noch bei Hochwasser angefahren, danach verkehrte hier nur noch die Fähre zum Ellerholz (eine mit Sommerdeichen eingedeichte Insel im Vorland).

Fährmann Ritscher



Bis zur Einstellung des Dampferverkehrs war Blankaus Salon (1890 erbaut) vom Ausflugsverkehr zur Haake geprägt. Später waren hier mehr Moorburger Veranstaltungen und Ausflüge von Hamburger Firmen und Vereinen. Die Sportvereine turnten auf dem Saal, es gab eine Theatergruppe und nicht zuletzt war das Lokal Heimat für die Schützen. Im ersten Weltkrieg diente es als Lager für die zwangsverpflichteten Kriegsgefangenen und der Moorburger Lehrer Otto Winckler veranstalte hier patriotische Theatervorführungen.

Neben dem Lokal lag eine Kate die als Schnapsbrennerei benutzt wurde. Das Lokal wurde ausgebombt und in den fünfziger Jahren in seiner heutigen Form als Wohnhaus wieder aufgebaut.



Die Sportvereine

Arbeiter-Turnerschaft im Garten von Blankaus Salon (1914)

Der älteste Moorburger Sportverein war die Turnerschaft "Gut Heil" von 1897. Während erst hauptsächlich Geräteturnen betrieben wurde, gewann der Fußball immer mehr an Bedeutung. Er wurde auf den Weiden oder auf einem Platz in Bostelbek gespielt, weil Moorburg keinen eigenen Sportplatz hatte. 1913 gründete sich ein zweiter Moorburger Sportverein, die "Arbeiter Turnerschaft". Eine Zu-sammenlegung beider Vereine scheiterte mehrmals an politischen Differenzen, doch beide Vereine konnten sich 1920 darauf einigen gemeinsam einen Sportplatz zu finanzieren der 1921 fertig gestellt wurde.
1933 wurde die Arbeiter-Turnerschaft aufgelöst und viele Mitglieder schlossen sich der Turnerschaft "Gut Heil" an. Aus den alten Vereinsfarben rot/weiß (Gut Heil) und grün/gelb (Arbeiter Turnerschaft) wurden die Farben schwarz/weiß, die auch heute noch gültig sind.



Der Schützenverein

Schützenfest 1904

Stehend: Peter Flügge, Joh. Heims, Herrm. Schmidt, Joh. Ritscher, Joh. Petersen, Rud. Müller, Paul Rothe
Sitzend: Julius Hoffmann, Nicolaus Harms, Herrmann Foss, Nicolaus Fink, Otto Winckler
Liegend: Fritz Mester

Der Moorburger Schützenverein wurde 1903 gegründet. Höhepunkt der Veranstaltungen der Schützen ist das jährlich stattfindende Schützenfest. Bis zum zweiten Weltkrieg war der Festplatz bei Blankaus Salon, nach dem Krieg im Alten Moorkaten. Anlässlich des Schützenfestes findet ein Festumzug durch das ganze Dorf statt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen hat der Moorburger Schützenverein es geschafft alle politischen Strömungen zu integrieren. Die Mitglieder kamen von Anfang an aus allen Klassen und Parteien der Bevölkerung. Während der Weltkriege gab es keine Schützenfeste und im Juli 1946 wurde der Schützenverein durch eine Verfügung der britischen Besatzungstruppen zwangsweise aufgelöst.
Am 6.9.1952 lebte der Verein dann wieder auf. Da sowohl das Vereinslokal, als auch der Schiessstand im Krieg zerstört worden waren, zog der Verein in den "Moorkaten" um. Dort entstand bis 1955 auch ein neuer Schiessstand.

Hermann Foss und Paul Rothe die ersten beiden Könige (1904 und 1905)



Die Chöre

Liedertafel Hammonia 1934


Frauenchor ca. 1930


In Moorburg gab es mehrere Chöre die nicht nur das gesellige Zusammensein pflegten, sondern durchaus auch musikalischen Ehrgeiz und Erfolg hatten. Es waren die "Liedertafel Hammonia" von 1876, der um die Jahrhundertwende gegründete Frauenchor und der 1919 gegründete "Freier Männerchor Moorburg von 1919". Die Liedertafel Hammonia war ein bürgerlich geprägter Gesangverein, während der freie Männerchor seinen Ursprung in der Arbeiterbewegung hatte. Während des ersten Weltkrieges bildeten der Frauenchor und die Liedertafel Hammonia einen gemeinsamen Chor. Nach dem zweiten Weltkrieg bildete sich aus den zwei Männerchören der "Männergesangverein Moorburg von 1949".



Rübke (Ehlberg)



Lütjens



Katen am Deich

Hausplätze waren knapp in Moorburg und die Bauern waren nicht ohne weiteres bereit landwirtschaftliche Nutzfläche als Hausplatz zu verkaufen. Deichgrundstücke dagegen wurden gerne verkauft, weil mit ihnen auch die Pflicht zur Instandhaltung des Deiches verkauft wurde



Teut Meyer

Teut Meyer war von Mai 1933 bis April 1934 Gemeindevorsteher von Moorburg. Außerdem war er von 1933 bis April 1945 Ortsbauernführer und Ortsgruppenleiter der NSDAP. Die heute noch bestehenden Hofgebäude wurden 1924 errichtet.



Schulbauer (Westphalen)

Das alte Wohnhaus (im Kreuzhausstil bereits auf den Karten von 1670 einge-zeichnet) wurde um 1900 abgebrochen und im klassischen Stil des Hallenhauses mit sehenswerten Verzierungen neu gebaut. 1968 geriet das Haus in Brand und wurde dann in der heutigen Form wieder aufgebaut.

Im Garten des Hofes stand in der Nachkriegszeit eine Baracke in der Familie Ahrens wohnte.



Die Schule

Die Moorburger Schule wurde 1870 gebaut und durch Erweiterungen (1914, 1952) an die wachsenden Schülerzahlen angepasst. Sie war damals das erste Gebäude mit einem Teerpappendach. Neben den Klassenräumen waren auch Lehrerwohnungen im Gebäude. Vorher hatte das Dorf zwei kleine Schulen für den unteren und den oberen Teil der Gemeinde. Bei der Sturmflut von 1962 wurde die Schule schwer beschädigt und nur provisorisch wieder repariert, weil ein neues Schulgebäude gebaut wurde. Im März 2004 wurde der vordere Teil des Gebäudes abgerissen. Im hinteren Teil befindet sich heute der Moorburger Kindergarten.



HJ-Heim, Johannesbad, Sportplatz

Das HJ-Heim wurde 1935 für die örtliche Hitler-Jugend und einen Kindergarten erbaut. Nach dem Krieg diente es vorübergehend als Jugendheim. Nach der Sturmflut wurde es bis zur Fertigstellung des Schulneubaus als Schule genutzt. Nach einer Nutzung durch die Behörde für Strom- und Hafenbau stand es mehrere Jahre leer. Im Mai 2004 wurde es abgerissen. Neben dem Sportplatz der 1921 in Eigenarbeit der Sportler im Deich-vorland der Schule angelegt wurde, baute der Gemeindevorsteher und Tiefbau-Unternehmer Johannes Renck in den dreißiger Jahren ein Schwimmbad. Nach seinem Erbauer wurde es dann auch Johannes-Bad genannt. Bei der Sturmflut von 1962 wurden Bad und Sportplatz zerstört.

Abbruch am 4.5.2004



Horstmann, Peters

Die beiden Häuser wurden zwischen 1900 und 1905 mit vom Wohnhaus getrennten Stallgebäuden im Villenstil gebaut.



Gerkens (Schirmer)



Eggers (Brandt)

Das Haus von Lorenz Eggers war das erste Haus wo Wohnräume und Stallungen in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht waren (erbaut 1902).



Weber



Schierhorn

Das Bauernhaus von Schierhorn wurde 1900 errichtet und in den siebziger Jahr-en wieder abgerissen.



Harms (Schulitz)

Das Bauernhaus von Gemeindevorsteher Harms (1894-1912) wurde im 18. Jahrhundert erbaut mehrmals modernisiert und umgebaut und 2002 abgebrochen. Es wurde im gleichen Stil als Mehrfamilienwohnhaus wieder aufgebaut.



Harms



Huebbe

Die Kate von Huebbe wurde bei der Sturmflut 1962 zerstört.



Das Elektrizitätswerk

Das gemeindeeigene Kraftwerk wurde 1911 errichtet und versorgte Moorburg mit Hilfe einer 55 PS Dampfmaschine mit Elektrizität. Für den Bau nahm die Gemeinde einen Kredit von 25000 Mark auf (zu 4 % Zinsen). Davon wurden für 5 Mark pro Quadratmeter ein Grundstück am Elbdeich gekauft und für 763,10 Mark ein Tiefbrunnen gebohrt. Bereits im ersten Jahr wollte man eine Rendite von 16 Mark erzielen. Tatsächlich konnte die Elektrizität sich in Moorburg schnell durchsetzen, weil die Konkurrenz der Gasbeleuchtung immer wieder Rohrbrüche durch Boden-absenkungen zu beklagen hatte und somit die Elektrizität mit ihren oberirdischen Leitungen um einiges zuverlässiger war. 1924 übernahmen die HEW die Stromver-sorgung der Gemeinde. Das Kraftwerk wurde im zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört.

Die elektrischen Leitungen wurden damals einzeln über Porzellanisolatoren in die Gebäude geführt. Jeweils eine Phase war allerdings mit Kautschuk ummantelt, um die Kurzschlussgefahr zu vermindern. Die Isolatoren findet man heute noch in einigen älteren Nebengebäuden.



Aldag, Jesus allein, Böttcher

Dreiergruppe von Häusern der Jahrhundertwende. Das mittlere Haus wird als "Jesus allein" bezeichnet, weil diese Inschrift jahrelang an der Fassade angebracht war.



Kaiser

Nach schweren Beschädigungen bei der Sturmflut von 1962, wurde die Kate wieder repariert und verklinkert.



Pauli Böttcher, Dr. Heyken

Beide Gebäude wurden durch die Sturmflut 1962 zerstört. Im Haus von Dr. Heyken kamen dabei alle anwesenden Bewohner um.



Deutsches Haus (Flügge)

Das Deutsche Haus war Standort der Fähre nach Altenwerder (bis 1929) und verfügte über einen eigenen Weg zu den Harburger Bergen. Nach dem Krieg wurde die Gastwirtschaft aufgegeben und nur noch Landwirtschaft betrieben. Das ältere Strohdachhaus war erst 1849 erbaut worden, aber schon 1914 durch einen Nachfolgebau ersetzt worden. Im zweiten Weltkrieg war der Saal die Unterkunft für belgische und französische Kriegsgefangene. In den siebziger Jahren wurde das Gebäude abgerissen und die Familie zog in ein benachbartes Gehöft um.



Gerkens (Heims)

Neben dem Hof der Familie Heims (erbaut 1849) wurde 1928 ein Pumpwerk an einem Scheidegraben gebaut. Es wurde notwendig weil durch die zunehmende Verlandung der Süderelbe das Deichvorland höher lag als das Moorburger Feld. Der Graben wurde in den dreißiger Jahren zu einer Schleuse verbreitert, weil man Schwierigkeiten hatte Moorburg durch die bestehenden Schleusen zu entwässern.

Durch den Bau der Autobahn in den siebziger Jahren hatte das Haus durch den Schwerlastverkehr sehr gelitten und wurde in den siebziger Jahren abgerissen.



Spülfeld Moorburg Mitte

Die Höfe zwischen Stubbe (3 Kronen) und der Autobahn verloren durch Anlage eines großen Spülfeldes ihre wirtschaftliche Grundlage.



Westphalen

Eins der ältesten Häuser des Dorfes. Die Hansestadt Hamburg ließ dieses Haus systematisch verfallen bis es endlich vor wenigen Jahren abgerissen werden musste. Dieses Verfahren kann man in den letzten Jahren häufig bei denkmalgeschützten Gebäuden beobachten. In den achtziger Jahren war noch geplant dieses Haus und die Kirche abzutragen und an anderer Stelle wieder aufzubauen.



Stehr (Flügge, Lühr)



Baß



Seckerdieck (Lühr)

Die Gastwirtschaft profitierte stark durch den Bau der Ölstraße (Waltershofer Straße). Die Straße bekam ihren Spitznahmen durch die vielen Tanklaster die sie befuhren. Viele der Lastwagenfahrer kehrten bei Lühr ein. In den siebziger Jahren brannte die Gastwirtschaft ab. Das Gebäude wurde nicht wieder aufgebaut, die Familie zog in das leer stehende Nachbarhaus.



Brandt, Tischler Beckedorf, Prigge (Witwe Meyer)



Schwartau (Stehr, Dierks)

Der Hof wurde im zweiten Weltkrieg ausgebombt und noch während des Krieges wieder aufgebaut.

Das Reetdach war über Jahrhunderte die preiswerteste Lösung der Bedachung. Außerdem hatte es gut Isolierungseigenschaften, der große Nachteil ist natürlich die Feuergefahr. Mit der Zeit glichen sich die Kosten von Pfannendach und Reetdach an und heute ist das Reetdach wesentlich teurer und findet kaum noch Verwendung.

Ein großer Arbeitsaufwand war die Instandhaltung des Entwässerungssystems. Unzählige Grüppen und Scheidegräben, die Wettern, die Schleusengräben, die Landscheide mussten aufgezogen werden. Die Arbeit wurde von den Geschworenen des Deichverbandes durch eine Schau kontrolliert Mit der Zeit wurde der Aufwand reduziert und es werden nur noch die Hauptentwässerungs-gräben geschaut (Die Brunnen der Wasserwerke haben den Grundwasserspiegel gesenkt).



Bahndamm und Elbbrücke

In den zwanziger Jahren entstand die Bahnverbindung zwischen dem Hafen und Hausbruch. Die Brücke über die Süderelbe war eigentlich zweigleisig geplant. Es wurde aber nur ein Gleis verwirklicht und dafür eine Straßenverbindung nach Altenwerder mitgebaut. 1929 wurde sie dem Verkehr übergeben und die Fährverbindung nach Altenwerder eingestellt. In den sechziger Jahren entstand mit der Ölstraße eine neue Straße von Hausbruch bis Waltershof. Die Elbe war nach der Sturmflut von 1962 abgedämmt worden und die neue Straßenverbindung verlief nicht mehr über die Brücke sondern über einen Damm. Auch die Bahnstrecke wurde inzwischen ausgebaut und wird über einen Damm Richtung Waltershof geführt.

Zollkontrolle am Bahndamm

Im zweiten Weltkrieg war auf dem Bahndamm die Eisenbahn-FLAK (Flugabwehr)



Moorburg und der zweite Weltkrieg

In Moorburg wurden sehr viele Häuser durch Bomben zerstört oder beschädigt. Vor allen Dingen im Osten der Gemeinde blieb durch die Nähe zur Raffinerie und den Treckerwerken fast kein Haus heil. Etwa 300 Moorburger wurden durch Bomben wohnungslos. 149 Moorburger starben im Fronteinsatz. Das Leben im Dorf war durch den Luftalarm geprägt (1940: 138 mal Luftalarm; 1941: 79 mal Luftalarm; 1942: 75 mal Luftalarm; 1943: 200 mal Luftalarm; 1944: 404 mal Luftalarm; 1945: 245 mal Luftalarm). Die Arbeit auf den Bauernhöfen konnte nur mit Hilfe von Kriegsgefangenen vollbracht werden. Häufig wurden sie vollständig in die Familien integriert. Nachts wurden sie gesammelt auf dem Saal vom "Deutschen Haus" (Flügge) untergebracht. Aktive Kämpfe gab es abgesehen von der FLAK (Flug-abwehrkanonen) nicht. Moorburg wurde, wie Hamburg insgesamt, vom Gauleiter Karl Kaufmann und dem Kampfkommandanten Generalmajor Alwin Wolz am 3.5.1945 kampflos an die Englischen Truppen unter General Douglas Spurling übergeben.

Abschüsse der Eisenbahn-FLAK





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