Spüldeich an der Esso

Elbdeich 21 (August Ernst)

Im Januar 1962 wurde ein 16-t-Fernzug Magirus-Pluto in Dienst gestellt. Im nächsten Monat brach die große Sturmflut über die Elb-niederung herein. August P. H. Ernst wurde in der Sturmnacht vom 16. zum 17. Februar vom Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr in Moorburg, der er seit 1946 angehört, telefonisch zum Gerätehaus gerufen, weil in Neuenfelde das Wasser so hoch stehe, dass der Deich zu brechen drohe. Als er mit seinem Wagen beim Gerätehaus eintraf, sah man, dass auch Moorburg gefährdet war, und beschloss, die Bewohner des Ortes zu alarmieren. Der Fahrer Walter Zeyn versuchte, mit dem neuen Fernzug die ortsansässigen Fahrer zu erreichen, um diese zu wecken. Als er gerade den Moorburger Elbdeich am Hause von Dr. med. Wesselhöft vorbeigefahren war, brach hinter ihm der Deich. Er kam noch mit dem Schrecken davon.

Der aus Harburg herbeigeeilte Fahrer Heinrich Hartkop brachte Frau Ilse Ernst mit ihrer dreijährigen Tochter und dem neun Monate alten Sohn zu ihren Eltern nach Lindhorst in Sicherheit.

Aus dem niedrig liegenden Hofgelände vom Moorburger Elbdeich 21 fuhren die Fahrer Walter Zeyn und Werner Rieken die Fahrzeuge auf den Deich hinauf. Bis auf einen Wagen, der gerade ohne Räder aufgebockt stand, gelang es, alle Fahrzeuge sicherzustellen. Der Deich hielt an dieser Stelle. Nur der unten auf dem Hof stehengebliebene Wagen wurde von der Flut erfasst. Einen halben Meter standen die Garagen unter Wasser, das Wohnhaus siebzig Zentimeter. Die Geschäftspapiere waren noch am Freitag, dem 16., nachts auf den Dachboden gebracht worden.

Als erster der Kunden meldeten sich die Hamburger Gaswerke am Sonntag, 18. Februar. Durch Boten gaben sie Nachricht, August Ernst möge, mit einem Ausweis zum Passieren der Sperren, zur Besprechung des Fahrzeugeinsatzes kommen. Zwei Fahrzeuge wurden mit Fahrern besetzt und kamen "rund um die Uhr" zum Einsatz. Vom 20. Februar an wurde Hochwassernotdienst für das Tiefbauamt geleistet. Alle alten Kunden sandten Boten mit der Bitte, Fahrzeuge zu schicken. Anfang März begann der Betrieb sich zu normalisieren. Das Grundstück Moorburger Kirchdeich 60 erwarb August P. H. Ernst im Mai 1962, als es noch von der Flut unter Wasser stand.


Rudolf Michaelis; August Ernst 1871 - 1971: Hamburg 1971

Elbdeich 31 - 129

In diesem Bereich hielt der Deich stand. Die Wohnhäuser in diesem Bereich lagen so hoch, dass es lediglich zu Überflutungen von Nebengebäuden kam. Der Deich wurde in diesem Gebiet nicht überspült.

Elbdeich 136 Gamlien

Links das Haus von Gamlien

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Elbdeich 138 Die Burgmühle (Hermann Bauer)

Kirchenstegel

Polizei, Bundeswehr und Feuerwehr im Einsatz den Deich zu sichern

(links im Bild Rudi Seidel)

Der beschädigte Deich wird mit Sandsäcken verstärkt

Otto Brandt

Da die Stallungen noch vielfach unter Wasser stehen, wird auf dem Deich gemolken (links im Hintergrund das Haus Elbdeich 136 (Gamlien), rechts das Haus von Brandt (Elbdeich 139).


Elbdeich 139 Brandt

Nehusweg 1

Das Haus vom Müller (Bauer), gegenüber liegt der hohe Speicher

Elbdeich 142 Hans-Peter Kreek

Elbdeich 143 Frieda Eggert, Elbdeich 144 Martens

Rechts das Haus Elbdeich 144 (Martens)

Elbdeich 145 Anna Müller

Elbdeich 147 Döpke, Elbdeich 149 Wulff, Elbdeich 151 Seeger

Elbdeich 150 Magda Hoppe, Elbdeich 152 Versemann

Der schmale Gang zwischen Hoppe und Versemann

Elbdeich 151a Simon / Schmidt

Elbdeich 153 Kleine Schule, Elbdeich 156 Tischler Ritscher

Elbdeich 157

Elbdeich 160 (links) Roggenbuck, Elbdeich 159 Kaufhaus Walter Wiegel

Kirchdeich 162 Otto Hermann Zeyn

Der DRK -Bereitschaftsführer Ernst Zimmermann (44) wollte die Bevölkerung durch Läuten der Kirchenglocken vor der Gefahr der Überflutung warnen, als ihm dies nicht erlaubt wurde, regte er sich so sehr auf, dass er an einem Herzinfarkt verstarb.